Nach seinem Grundwehrdienst kehrte der 39-Jährige der Bundeswehr zunächst den Rücken – kam dann aber als Wiedereinsteiger zurück.
Drei Fragen an Michel, Obermaat bei der Marine

Michel, wie bist du zur Bundeswehr gekommen?
Ich bin 2005 mit 18 Jahren als Grundwehrdienstleistender eingezogen worden – ins Wachbataillon in Siegburg. Dort habe ich viel gesehen und erlebt. Danach habe ich eine Ausbildung gemacht und gearbeitet – aber die prägende Zeit in Siegburg hat mich nie ganz losgelassen. 2014 habe ich es dann nochmal probiert, und jetzt bin ich seit elf Jahren zurück. Im seemännischen Bereich, bei der Marine auf der Fregatte, habe ich die Verwendungsreihe gefunden, die perfekt zu mir passt.
Was möchtest du den Menschen über das Leben als Marinesoldat vermitteln?
Wir sind die kleinste Teilstreitkraft – haben aber viele Aufgaben. Das ist nicht immer einfach, die Abschiede von meiner Frau und meinen zwei Jungs fallen nicht leicht. Ich habe immer ein kleines Herz dabei, in das alle eingraviert sind. Und unter den Kameraden sind viele Familienväter, wir halten zusammen und tauschen uns aus. Gerade in der heutigen Zeit muss einem natürlich auch klar sein, dass jederzeit etwas passieren könnte. Aber genau das ist für mich der Grund, warum ich meinem Land dienen möchte. Und meine Arbeit – für mich eher eine Berufung – ist nie monoton: Auf der Fregatte habe ich von vorne bis achtern den ganzen Tag zu tun. Und wir sehen viel, auf der ganzen Welt. Diese Vielseitigkeit schätze ich sehr.
Was bedeutet es dir, dass Deutschland einen Veteranentag bekommt?
Ich finde das super. Ein Veteranentag als Zeichen der Wertschätzung aus der Bevölkerung war längst überfällig. Es gibt uns schon so lange, wir sind eine Traditionsarmee, so viele Kameradinnen und Kameraden haben gedient oder sind noch aktiv. Ich hoffe, dass ich nach Berlin kommen und bei der zentralen Veranstaltung dabei sein kann. Falls nicht, werde ich mir sämtliche Zeitungen kaufen und schauen, wie über uns berichtet wird und wie die Resonanz aus der Bevölkerung ist.